BBS Westerburg: Politik zum Anfassen in Zeiten von Corona: 36. rheinland-pfälzischer Schülerlandtag fand im Hybrid-Format statt

Dass Politik für junge Menschen auch in Zeiten von Corona nicht entrückt sein muss, hat die Austragung des 36. rheinland-pfälzischen Schülerlandtags im Interimsplenarsaal des rheinland-pfälzischen Landtags am vergangenen Dienstag gezeigt. 21 Schülerinnen und Schüler im Plenarsaal und ca. 60 via Videokonferenzsystem zugeschaltete Lernende aus drei Schulformen (IGS Mainz-Hechtsheim, Goethe-Gymnasium Germersheim sowie der Berufsbildenden Schule Westerburg)  erlebten Politik hautnah, auch wenn die Antragsberatungen dabei erstmalig aufgrund der Pandemie im Hybridmodus stattfanden.

Die Jugendlichen, die sich ein halbes Jahr auf die Beratung ihrer eigenen Anträge zu solch vielfältigen Themen wie Umwelt- und Gesundheitsschutz, aber auch zur Verwendung von Microsoft Teams als Unterrichtsplattform vorbereitet hatten, wurden von der Schirmherrin, der Landtagsvizepräsidentin Frau Astrid Schmitt, für ihren Ideenreichtum und ihr Durchhaltevermögen auch im Fernunterricht sehr gelobt.

Die Teilnehmenden der BBS Westerburg im Plenarsaal (von links nach rechts): Emily Arne, Katharina Konrath, Fabian Jannik Waters (Fraktionsvorsitzender, vorne), Mathis Kaiser (Parlamentspräsident), Alina Koschnitzke, Vladislava Serzhenko (stellvertretende fraktionsvorsitzende) sowie Kimberley Scheh.

Die Lernenden, die sich in Fraktionen mit den sprechenden Namen „Goethe goes digital“ (Goethe-Gymnasium Germersheim) oder „Öko Now“ (BBS Westerburg) zusammenfanden, stellten im Plenum als Fraktionsvorsitzende ihren Antrag vor und diskutierten miteinander in der sich anschließenden Plenardebatte als Abgeordnete die Gründe und die möglichen Folgen ihres politischen Handlungsangebots, das nach der erfolgten und in allen Fällen erfolgreichen Abstimmung im Schülerlandtag auch an die jeweils zuständigen Fachausschüsse des „richtigen“ Landtags geht, um dort diskutiert und – wie etwa im Falle der Regelung der rheinland-pfälzischen Schulbuchausleihe – in Politik umgesetzt zu werden. Nicht zuletzt zeichneten sich die Schülerinnen und Schüler selbst für die korrekte Durchführung der Abstimmung verantwortlich, denn jede Schule stellte einen Parlamentspräsidenten bzw. eine Parlamentspräsidentin, die von dem pädagogischen Leiter der Veranstaltung, Herrn Andreas Jaeger, auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet worden waren. Deutlich wurde den Jugendlichen, dass das Politische, mit Max Weber gesprochen, mit dem „Bohren dicker Bretter“ zu vergleichen ist, denn neben den drei sorgfältig vorbereiteten Anträgen der Fraktionen und den Stellungnahmen der Landesregierung zu den Vorschlägen der Lernenden gab es zahlreiche Änderungsanträge, die gelesen, besprochen, beschlossen und abgelehnt werden mussten, was zeigte, dass es sich niemand der Beteiligten leicht in der Sache machte.

Nachdem die Anträge schließlich den Schülerlandtag passiert hatten, Gruppenfotos gemacht und allen Verantwortlichen gedankt wurde, hatten sich die Lernenden bei schwül-heißen Temperaturen ein Eis verdient und beendeten den Sitzungstag fraktionsübergreifend harmonisch. Der Schülerlandtag erwies sich zum 36. Mal als hervorragend organisiertes Forum für politische Partizipation junger Menschen in Rheinland-Pfalz, das bundesweit seinesgleichen sucht.

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